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Chemikalien in der Mode

Bei der Herstellung konventioneller Mode sind viele Chemikalien beteiligt, hier ein paar Beispiele:


- Baumwollanbau: Pestizide werden oft aus der Luft gesprüht, obwohl Arbeiter ohne ausreichende Schutzausrüstung auf dem Feld sind

- Färben: Die meisten Farbstoffe sind giftig und wasserlöslich, aber nicht abbaubar. Gerade in armen Ländern gibt es keine Schutzkleidung, sodass die Arbeiter mit nackten Füßen und Händen im Färbesud stehen. Die Giftstoffe reichern sich langsam im Körper an.

- Bearbeitung: Beispiel "Used Look": Bleichmittel und Sandstrahlen schädigen die Lungen der Arbeiter, "Staublunge" ist ein häufiges Krankheitsbild


Generell sind die Regelungen und Schutzausrüstungen der Arbeiter in vielen Herstellungsländern nicht ausreichend, um sie vor gesundheitlichen Schäden zu schützen.

Verunreinigte Abwässer werden oft ungefiltert in Flüsse und Meere geleitet und vergiften dort Umwelt, Tiere und Menschen.


Auch in der fertigen Kleidung finden sich viele Rückstände von Chemikalien.

Was kann chemikalienbelastete Kleidung auslösen?


- Fungizide: können in Baumwollkleidung vorkommen, werden im Anbau-und Herstellungsprozess gegen mögliche Schädlinge eingesetzt

-> können unfruchtbar machen

- Zinnorganische Verbindungen: sollen Geruch durch Schweiß verhindern (Bsp. Sportbekleidung)

-> können Immunsystem schwächen, Fruchtbarkeit und Nervensystem schädigen

- Phtalate: Weichmacher für Kunstleder, Gummi

-> können unfruchtbar machen

- Perfluorierte Tenside: schmutz-/wasserabweisende Oberflächenbehandlung

-> wirken auf Hormonsystem, stehen im Verdacht krebserregend zu sein

- Formaldehyd: bügel-/knitterfreie Kleidung

-> gilt als krebserregend


Besonders bei Kindern können diese Stoffe Entwicklungsstörungen von Gehirn und Nervensystem auslösen (Mögliche Folgen: ADHS/Legasthenie/Autismus).


Kann man Chemikalien durch Waschen aus der Kleidung entfernen?


Teilweise. Aber alles, was dann nicht mehr in der Kleidung ist, befindet sich im Abwasser. Daraus können die Chemikalien auch nicht vollständig herausgefiltert werden.


Bei der Herstellung in der EU gibt es zwar strenge Herstellungsregelungen, aber nicht in Drittländern. Importierte Kleidung wird nur stichprobenhaft geprüft, sie ist oft hoch mit Chemikalien belastet.


Woran erkenne ich, ob ein Kleidungsstück mit Chemikalien belastet ist?


Der Preis und die Firma helfen dabei nicht; das Problem betrifft alle Preisklassen von "Aldi" bis "Versace".

Ein erster Hinweis kann ein strenger Geruch sein, wie zum Beispiel bei Schuhen.

Auch Hautausschlag oder Kopfschmerzen beim Tragen bestimmter Kleidungsstücke sind ein Indiz.

Bei den Hinweisen "antibakteriell", "knitterarm", "bügelfrei", "formbeständig" oder "wasserabweisend" waren Chemikalien im Einsatz, um diese Eigenschaften zu gewährleisten.

"Separat waschen" deutet oft auf gefährliche Farbstoffe hin, die abfärben können.


Wie kann ich vermeiden, dass mein Körper diese Chemikalien aufnimmt?


Nur Kleidungsstücke kaufen, die durch Siegel und Zertifikate belegen, dass sie keine oder kaum gefährliche Stoffe enthalten. Neben dem "Blauen Engel", "GOTS" und "Ökotex 100" gibt es weitere Siegel wie "IVN Best" und "Der grüne Knopf", die alle unterschiedlich strenge Kriterien anwenden, um Kleidung zu zertifizieren.


Man sollte auch nur Kleidungsstücke kaufen, die einen möglichst hohen Naturfaseranteil haben. Wichtig dabei: immer auf das eingenähte Etikett schauen. "Wollpullover" können auch zu 100% aus Acryl bestehen. "Polyester" und "Acryl" sind nur andere Namen für Plastik.


Alle Kleidungsstücke sollten, wenn möglich, vor dem ersten Tragen gewaschen werden. Somit werden die meisten Chemierückstände herausgewaschen und kommen nicht mit der eigenen Haut in Berührung.



Quellen:

https://www.diller-yourself.de/woran-sie-gute-stoffe-und-materialien-erkennen/ (Stand 17.09.2020, 16:15 Uhr)

https://www.zentrum-der-gesundheit.de/artikel/umwelt/textilien-giftstoffe-ia (Stand 17.09.2020, 16:20 Uhr)

https://www.greenpeace.de/kampagnen/detox (Stand 17.09.2020, 16:24 Uhr)

https://sandstrahlen-marktplatz.de/sandgestrahlte-jeans/ (Stand 17.09.2020, 16:27 Uhr)

https://www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/gentechnik/hintergrund/baumwolle_hintergrund.pdf (Stand 17.09.2020, 16:29 Uhr)

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